
Bild: Anklicken für Vergrößerung (90 KB)



Fotos:
Marcus Ebener, Berlin
Modellfoto:
Hans-Joachim Heyer und
Boris Miklautsch, Stuttgart
|
|
Beschreibung
Das Innenministerium des Landes Baden-Württemberg ist mit
rund 430 Mitarbeitern Hauptnutzer des Gebäudes. Weitere rund
180 Arbeitsplätze belegen das Ministerium für Umwelt,
Klima und Energiewirtschaft, sowie das Ministerium für
Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Des Weiteren gibt es
einen öffentlich zugänglichen Konferenz- und
Veranstaltungsbereich, eine Tageseinrichtung zur Betreuung von
Kleinkindern und eine Kantine. Mit seiner nahezu monofunktionalen
Struktur mit ca. 500 je 15 qm großen Büroräumen
waren Themen zu finden, die das Haus im Inneren wie im
Äußeren gliedern. So wurde eine Serie von innen
liegenden, unterschiedlich proportionierten Höfen entwickelt,
die eine räumliche Identität für die
unterschiedlichen Abteilungen der Ministerien darstellen und eine
auch städtebauliche Gliederung des Gebäudes bewirken. Im
Inneren wird das Gebäude von wenigen durchgängig
eingesetzten Materialien bestimmt, Während die statische und
konstruktive Struktur des Gebäudes sich in einem hellen,
sandgestrahltem Sichtbeton zeigt, werden die Ausbaubereiche zu den
Erschließungswegen mit mattem Klarlack beschichteten,
zementgebundenen Spanplatten verkleidet. Die
Fußbodenbeläge bilden die räumliche Hierarchie bzw.
konzeptionelle Struktur des Gebäudes ab. Während im
Erdgeschoß auf der Basis der Innenhöfe ein geschliffener
Estrich in der Farbe des Sichtbetons zum Einsatz kommt, haben die
Geschossflächen einheitlich dunkle Bodenbeläge -
Räuchereiche in den Erschließungsflächen und
Nadelfilz in den Büros. Die Fassade wird durch große
liegende Fensterformate gegliedert, die über ihre
Größe und Proportion die endlos erscheinende Wiederholung
reduzieren. Es wurden Kastenfenster mit außen liegender
Prallscheibe realisiert, welche einen erhöhten
Schalldämmwert und zudem eine Fensterlüftung
ermöglichen und einen Witterungsschutz für den
beweglichen, individuell steuerbaren Sonnenschutz darstellen. Die
Oberfläche der Fassade besteht aus dezent farblich
variierenden Glasfliesen, ein Material, welches bei
unterschiedlichen Lichtsituationen unterschiedliche Lesearten
zwischen Massivität und Leichtigkeit ermöglicht. Die
kubische Differenz des Baukörpers wird über die leichte
Differenz der Farbigkeit unterstützt. Die Innenhöfe
wurden mit einer Kunstinstallation aus drei überproportionalen
Stahlringen bespielt. Dabei hat der Künstler Raik Elias in den
drei Atrien jeweils einen Ring unterschiedlich in den Atrien
angeordnet und somit in ein spannungsvolles Verhältnis
zwischen der Kunst und dem Volumen der Atrien geschaffen. Beim
Energiekonzept wurde ein schonender Ressourceneinsatz verfolgt.
Laut Vorgabe soll das Gebäude beim Primärenergiebedarf
die Energieeinsparverordnung 2007 um 40 Prozent unterschreiten.
Neben einer durchgängigen Bauteiltemperierung und einer
kontrollierten Lüftung werden Teile der benötigten
Kühl- und Heizenergie über Wärmetauscher
gewonnen.
Projektdaten
Bauherr:
Baden-Württemberg Stiftung gGmbH vertreten durch den
Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt
Stuttgart
Architekt:
Staab Architekten, Berlin mit Landschaftsarchitekt Levin Monsigny,
Berlin
Technische Ausrüstung:
Haustechnik:
Duschl Ingenieure GmnH & Co.KG, Rosenheim
Energieberatung:
Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmnH,
Karlsruhe
Tragwerksplanung:
Boll und Partner, Stuttgart
Kunst am Bau:
Raik Elias, Heidelberg
Gesamtbaukosten:
65,0 Mio. Euro zzgl. Tiefgarage
Bauzeit:
09/2009 - 02/2013
Der Neubau des Ministeriumsgebäudes wurde mit der
Hugo-Häring-Auszeichnung 2014 gewürdigt.
Vergeben wird diese Architektur-Auszeichnung für vorbildliches
Bauen vom Landesverband Baden-Württemberg des Bundes Deutscher
Architekten, BDA.
Weitere Informationen zur Hugo-Häring-Auszeichnung
Broschüre
|